Der Magister Sententiarum
Petrus Lombardus wurde zwischen 1095 und 1100 in der Nähe von Novara in Norditalien geboren. Nach einer Ausbildung in Italien (möglicherweise in Novara) und in Frankreich (Reims und Paris) wurde Petrus Lehrer und Schulleiter an der Kathedralschule von Notre Dame. 1159 wurde er zum Bischof von Paris gewählt, starb jedoch bereits ein Jahr später.
In seiner fast 20-jährigen Zeit als Lehrer schrieb Petrus Lombardus Kommentare zu den Psalmen und zu Paulus und verfasste zudem einige Predigten. In den 50er-Jahren entstand sein Hauptwerk, die vier Sentenzenbücher. Sie wurden zum theologischen Standard-Lehrbuch des Mittelalters. Aufgrund dieses Werks erhielt Petrus Lombardus den Ehrennamen „Magister Sententiarum“.
Das vollständige theologische Wissen in vier Büchern
Für sein Hauptwerk trug Petrus Lombardus wesentliche Aussagen (Sentenzen) von Kirchenvätern und anderen als maßgeblich eingeschätzten Autoren zur gesamten christlichen Glaubenslehre zusammen. Er sammelte nicht nur ungewöhnlich viel Material, er strukturierte und ordnete es vor allem besonders klar, übersichtlich und nachvollziehbar. Das Werk enthält vier Bücher:
- Buch I über Gott und Trinität,
- Buch II über Schöpfung und Sünde,
- Buch III über Christologie und Tugendlehre,
- Buch IV über die Sakramente.